+436769780036 office@tcm-bichler.at

Moxibustion

Moxa-Anwendungen

Die Moxibustion (chin. „Jiu“, übersetzt „Brennen“) ist eine kombinierte Heilpflanzen-/Wärmetherapie der TCM. Darunter versteht man die Erwärmung von Arealen bzw. Akupunkturpunkten mit glimmendem Beifußkraut (Artemisia vulgaris). Dieser Vorgang wird auch kurz als „moxen“ bezeichnet.

Den traditionellen chinesischen Lehren zufolge wirkt die Hitze auf den Fluss des „Qi“ in den darunter liegenden Leitbahnen ein. In China wird die Moxibustion bei entsprechender Indikation als eine der Akupunktur gleichrangige Therapie geachtet.

Wirkung

Nach der klassischen TCM stärken Moxa-Anwendungen das „Yang“ und werden primär bei Mangel-Kälte-Syndromen bzw. bei einer Yin-Fülle (der kühle, substantielle Aspekt im Körper) eingesetzt. Moxen vertreibt Kälte und löst Feuchtigkeit aus den Leitbahnen, der Oberfläche und den Organen (ZangFu) und beseitigt dadurch „Qi- und Blutstagnationen“ (die Unwohlsein darstellen und Disharmonien im Körper anzeigen).

 

Formen der Anwendung

Moxazigarre

Bei dieser Form des moxens entzündet der Anwender eine Moxazigarre und kreist oder „pickt“ („Vogelpickmethode“) damit über einem Akupunkturpunkt bzw. einem entsprechenden Areal. Der Anwender legt dazu zwei Finger neben dem zu behandelnden Akupunkturpunkt, um selbst die Wärme empfinden zu können. Es wird solange gemoxt, bis die Haut am Anwendungs-Areal deutlich gerötet ist. Diese Methode ist sehr sicher und wird daher auch gerne bei Kindern verwendet, die diese angenehme, wärmespendende Behandlung meist sehr gut akzeptieren.

Moxakegel

Beim „indirekten moxen“ legt der Anwender Ingwerscheiben auf die betreffenden Anwendungszonen-/punkte und entzündet auf diesen kleine Kegel aus Moxakraut, welche langsam verglimmen. Sobald der Klient ein Hitzegefühl spürt, wird der Kegel zur nächsten Anwendungszone geschoben. Jeder Punkt wird mehrmals erhitzt, bis die Haut deutlich gerötet ist. Bei dieser „indirekten Moxibustion“ hat das Moxa keinen Kontakt zur Haut. Heute vertreibt der Fachhandel auch fertige, auf Papierscheibchen geklebte Kegelchen.

Die „direkte Moxibustion“ findet heute noch in China und Japan Anwendung – dh es werden die Kegel direkt auf die Haut gesetzt und so Brandblasen wie auch kleine Entzündungen erzeugt, diese sind beabsichtigt und sollen unter anderem die Abwehrkräfte des Körpers anregen. In Europa ist diese Technik nicht in Verwendung.

Moxakasten

Bei dieser Anwendung wird Moxakraut in Metall- oder Holzkästchen mit siebartigem Boden über der Haut abgebrannt. Diese Anwendung eignet sich besonders gut für großflächigere Anwendungs-Areale wie zB. dem Lumbalbereich oder am Abdomen.

Bauchnabel-Moxa

Hier wird beim liegenden Patienten der Bauchnabel mit Salz gefüllt, darüber wird eine dünne Scheibe frischer Ingwer gelegt und darauf ein daumengroßer Moxakegel bzw. eine Moxazigarre (in einem Moxa-Zigarren-Kasten) platziert und abgebrannt. Beim Abglühen verteilt sich eine wohltuende Wärme über den gesamten Bauchbereich: damit erreicht man eine kräftigende Wirkung im gesamten Körper und erwärmt dadurch kalte Extremitäten. Diese Anwendung ist auch gut geeignet bei sämtlichen Disharmonien, denen eine Kältesymptomatik zugrunde liegt (sowohl den Verdauungs-, als auch den Urogenital-Trakt betreffend).