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Impfbegleitung und virale Atemwegserkrankungen aus TCM-Sicht

Abstract/Zusammenfassung:

Aus TCM-Sicht dringen Viruserkrankungen (sog. „Wärmeerkrankungen“, Virus = „Feuer-Toxin“) über Vier Schichten in den Körper ein. Beginnend über den „Respirationstrakt“ (Kehle, Nase, Lunge), weiter zum „Verdauungstrakt“ (Magen/Dickdarm), weiter zu „Geist/Psyche“ (Herz/Nervensystem) und zuletzt ins „Innerste des Körpers“ (Leber und Niere, Knochenmark, Hirn, ZNS). Je nach Eindringtiefe, manifestieren sich die entsprechenden Symptome, die zur genauen TCM-Diagnose führen und die Grundlage zur individuellen Behandlung darstellen. Wenn wir Impfungen aus TCM Sicht betrachten, dann haben wir es also mit einer retrograden (umgekehrten) Bewegung innerhalb der Vier Schichten zu tun, da die (meisten) Impfungen direkt in die Blutschicht (dem innersten des Körpers) injiziert werden. Kann der Körper diese injizierte Hitze (modifizierte/r Virus/teile) selbständig nicht wieder auf die oberste Ebene bewegen, entsteht „latente Hitze“ im Körper – mit den entsprechenden Symptomen (kurzfristig Hautprobleme, langfristig Erkrankungen des Zentralnervensystems). Um die Entstehung dieser Hitze mit ihren Folgen auf die Gesundheit bestmöglich zu verhindern, empfiehlt sich Begleitend zur Impfung die prophylaktische Einnahme von Kräutern (Diolosa Linie, Diamond Shield, Dosierung,  Begleitempfehlungen zur Einnahme). Ebenso die Vermeidung der Injektion in wichtige Akupunkturpunkte sowie die  ideale Zungenbeschaffenheit vor einer Impfung.

Beurteilung der Eindringtiefe = TCM Diagnostik

Grundsätzlich werden in der TCM Erkrankungen nach den sog. „acht Leitkriterien (Ba Gang)“ diagnostiziert. Dadurch werden die Eindringtiefe, die Dynamik, und die energetische Gesamtsituation einer Erkrankung beurteilt. So gelten beispielsweise grippale In­fekte oder Heuschnupfen in der Regel als „oberflächliche“ Erkran­kungen, während Asthma oder eine Lungenentzündung eindeutig das „Innere“ des Menschen betreffen. Fieber, starkes Schwitzen, Durst sowie gelbe oder grüne Sekrete gelten als „Hitze“­ Symptome. Demgegenüber gelten Frösteln, Wärmebedürfnis und dünnflüssige und klare Sekrete als „Kälte“­ Symptome. Die genaue TCM-Differentialdiagnose (Bian Zheng), basiert auf Hören, Fragen, Beobachten, Palpieren und dem Befund von Puls und Zunge. Diese bestimmt über die Behandlung, sowohl betreffend der Auswahl an Akupunkturpunkten, Ernährungsempfehlungen, Analyse des Lebensstils, sowie – wenn erforderlich – mittels entsprechenden Kräuter-Rezepturen.

Theorie der Vier Schichten (Wärmeerkrankungen)

Die Identifikation von Krankheitsmustern gemäß den Vier Schichten wurde von Ye Tianshi in seinem Buch „Abhandlung über Wärme-Erkrankungen“ (Wen Bing Lung, 1746) entwickelt. Davor beherrschte die von Zhang Zhongjing in einer „Abhandlung über kälteverursachende Schäden“ (Shangan lun, 200 n. Chr.) gemäß den Sechs Stadien 14 Jahrhunderte lang das Denken bezüglich Pathologie und Therapie von Krankheiten äußeren Ursprungs.

Die Theorie der Wärme-Erkrankungen stellte einen wichtigen, revolutionären Entwicklungsschritt in der Chinesischen Medizin dar. Alle Wärme-Erkrankungen sind per Definition durch äußere Wind-Hitze verursacht und weisen bestimmte Eigenschaften auf, die wie folgt zusammengefasst werden können:

  • Sie manifestieren sich in Fieber
  • Der pathogene Faktor tritt durch Nase und Mund ein
  • Sie sind infektiös
  • Ihre pathologische Entwicklung ist schnell
  • Der pathogene Faktor einer Wärme-Erkrankung hat die starke Tendenz, das Yin zu verletzen

 

Die Vier Schichten und entsprechende Symptome

Wenn ein äußerer pathogener Faktor (in diesem Fall ein Virus – aus TCM-Sicht wird dieser als „Feuer-Toxin“ bezeichnet) in den Körper gelangt, dringt er in diesen in folgender Reihenfolge ein:

  1. Abwehr-Schicht – Wei Fen = Wei Qi = Lunge, Kehle, Nase
    leichtes Fieber, Kopfschmerzen, Kälteabneigung, Halschmerzen, laufende Nase, geschwollene Mandeln, leichter Durst
  2. Qi-Schicht – Qi Fen = Yang Ming – Verdauungstrakt
    hohes Fieber, Hitzegefühl, Husten mit dünnem/gelben Sputum, viel Schwitzen, Durst
  3. Nähr-Qi-Schicht – Ying Fen = Herz und Shen – Geist – Nervensystem
    Nächtliches Fieber, trockener Mund ohne Durst, psychische Unruhe, Delirium, Schlaflosigkeit, 
  4. Blut-Schicht – Xue Fen = Leber und Niere, Knochenmark, Hirn, ZNS
    wie 3. Ebene plus Blutungen, Blut im Urin, Nasenbluten, manisches Verhalten, Exkrete, Koma

Die Vier Schichten stehen für vier verschiedene energetische Ebenen der Hitze-Durchdringung, wobei die Abwehr-Qi-Schicht die oberflächlichste und die Blut-Schicht die tiefste Ebene darstellt. Anhand der TCM-Diagnostik/Symptomatik erkennt der Therapeut, in welcher Schicht sich der pathogene Faktor/Virus befindet, welche die Grundlage zur individuellen Behandlung darstellt.

Impfungen aus TCM-Sicht

Aus Sicht der Chinesischen Medizin besteht eine Impfung im wesentlichen darin, einen „pathogenen Faktor“ also einen modifizierten Virus(teil) (COVID 19-Impfstoffarten) direkt in die Blut-Schicht zu injizieren. Dies kann bewirken, dass sich latente Hitze in der Blut-Schicht entwickelt, was zu kurz- und/oder langfristigen Problemen führen kann.

Wenn wir über Impfungen sprechen, dann haben wir es also mit einer retrograden (umgekehrten) Bewegung innerhalb der Vier Schichten (Si Fen) zu tun, d.h. von den tiefen Schichten YIN (Blutschicht, Leber und Nieren), hinauf an die Oberfläche des Körpers YANG (Haut, Gewebe). Diese umgekehrte Abfolge stellt eine besondere Herausforderung für den Körper dar, sodass eine Unterstützung durch entsprechende TCM-Kräuterrezepturen zu empfehlen ist.

Mögliche Folgen einer Impfung

Kurzfristig kann latente Hitze einen Hautausschlag, Schlaflosigkeit und zeitweilige Charakterveränderungen verursachen. Die langfristigen Wirkungen von Impfungen sind schwieriger festzustellen und das Thema großer Kontroversen. Das Eindringen eines Feuer Toxins (Virus) in die Blutschicht folgt dem Rhythmus und dem Muster einer Inkubationszeit. Jede Behandlung, Medikamenteneinnahme, Infektion wird sich 9 oder 90 Tage auswirken oder sogar 180 Tage oder 270 Tage später.

Wenn Impfungen zu einer latenten Hitze in der Blut-Schicht führen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass es zu schwereren langfristigen Auswirkungen kommen kann, darunter Schäden des Zentral-Nervensystems, möglicherweise Autismus, Asthma, chronischer Husten, Allergien und Hauterkrankungen.

 

Studie „Infektion Respirationstrakt versus Injektion in den Muskel“

Als Beispiel kann hier eine Studie der Duke-Universität in Durham angeführt werden. Die Wissenschafter haben heraus gefunden, dass Coxsackieviren, eigentlich als Auslöser harmloser Erkältungskrankheiten bekannt, nach intramuskulärer Injektion bei Mäusen Symptome der Polio (Kinderlähmung) hervorrufen können. Offensichtlich war die ungewöhnliche Eintrittspforte für das Resultat verantwortlich. Normalerweise erfolgt der Eintritt der Coxsackieviren über die Nasenschleimhaut, wo sie die entsprechenden Erkältungssymptome auslösen. Die in den Muskel injizierten Viren stiegen dagegen über motorische Nervenstränge ins ZNS auf und lösten durch Zerstörung von Zellen Lähmungserscheinungen aus.
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2004/daz-39-2004/uid-12637
https://www.scinexx.de/news/medizin/erkaeltungsvirus-mutiert-zu-polioerreger/

Man sieht anhand dieses Studienergebnisses exemplarisch dargestellt, dass nicht nur die Art eines Virus sondern auch die Eintrittspforte eines Erregers (Respirationstrakt versus Injektion in den Muskel) relevante Auswirkungen auf den Verlauf einer Infektion darstellen kann.

Wirksamkeit vom TCM Kräutern nach westlichen Kriterien

Die Pharmakologie der TCM hat längst Einzug in die westliche Medizin/Forschung und ihrer Standards gefunden. So wurde der Medizin-Nobelpreis 2015 Frau Prof. Tu Youyou verliehen. Das von ihr und ihrem Team entdeckte Mittel zur Behandlung von Malaria ist „ein Geschenk der traditionellen chinesischen Medizin an die Menschen der Welt“, sagte Youyou Tu. Hier einige  „Exemplarische Studien zur anti-viralen Wirksamkeit von Kräutern“

Kräuter „Diolosa Linie“

Claude Diolosa, geb. 1957, absolvierte sein Studium für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) an der Université de la Médicine Chinoise in Paris und hat 1984 das Avicenna Institut mit heutigem Sitz in Assisi in Italien, Freiburg (DE) und Polen gegründet. Er bietet in verschiedenen Ländern Europas (Österreich, Schweiz, Deutschland, Polen, Italien) Aus- und Fortbildungen in Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) an. Er unterrichtet Akupunktur, Chinesische und Westliche Pharmakologie, Diätetik, Chinesische Astrologie und Nei Gong. Er ist seit 2013 nominierter Gast-Professor an der TCM-Universität in Chengdu/China.

Diolosa hat eine umfangreiche TCM-Kräuter Produktlinie entwickelt, welche über https://shop.diolosa.com bezogen werden kann. Als Alternative zu Online-Bestellungen können die Präparate auch direkt in der Apotheke Boznerplatz per E-Mail oder telefonisch bestellt werden: https://www.apo-boznerplatz.at/kontakt/ Auch für Fragen zu den Produkten stehen TCM-Experten der Apotheke zur Verfügung.

Für die Begleitung der COVID19-Impfung (und Hepatitis B) hat Diolosa ein spezielles Kräuterpräparat entwickelt:

DIAMOND S.H.I.E.L.D (https://shop.diolosa.com/produkt/diamond-s-h-i-e-l-d/) wird vorbeugend gegen die Nebenwirkungen von Impfstoffen verwendet. Dieses Präparat dringt ins XUE FEN (Leber/Niere) und YING FEN (Herz/Geist/Nervensystem) ein, klärt Blut Hitze, beseitigt Toxine, verhindert Blut Stau und NEI FENG (Innerer Wind).
Zutatenliste: Coicis Semen, Isatidis Folium, Lonicerae Flos, Ligustri Iuc. Fructus, Taraxaci Herba, Paenonia Rx rubra, Maisstärke, Mori Folium, Citri retc. PC, Glycyrrhizae Radix praep.

Anwendung/Dosierung

Dieses Präparat sollte 3 lang Tage vor, am Tag der Impfung und 7 Tage lang nach der Impfung eingenommen werden. Eine längere Einnahme ist nicht empfehlenswert, außer der Patient zeigt unmittelbar nach der Impfung neurologische Beschwerden. In diesem Fall sollte die Therapie sofort mit anderen Rezepturen und Akupunktur ergänzt werden. Es ist auch empfehlenswert, 90 Tage (ab Tag 87) nach der Impfung dieses Präparat 3 Tage lang einzunehmen, ein weiteres Mal nach 180 Tagen (ab Tag 177) und ebenfalls nach 270 Tagen (ab Tag 267).

In jeder Dose sind 140 Presslinge beinhaltet. Die Dosierung sind 3×4 Presslinge pro Tag vor dem Essen. 3 Tage lang vorher, der Tag der Impfung und 7 Tage lang danach sind also 11 Tage = 132 Presslinge. Am Tag der Impfung kann die Dosis auf 3×6 Presslinge erhöht werden. Dh also, dass eine Dose pro Impfdurchgang pro Person ausreichend ist. Im Falle der COVID19-Impfung ist die Begleitung mit diesem Präparat bei beiden Impfungen sowie nach 90 Tagen (für 3 Tage = 36 Presslinge) empfohlen.

Begleitempfehlungen zur Einnahme

DIAMOND S.H.I.E.L.D ist energetisch kühlend und sollte deshalb nicht länger als 11 Tage eingenommen werden. YANG Mangel-Konstitutionen (also Menschen die leicht frieren) sollten als Ausgleich warm essen und trinken und zusätzlich am Vormittag etwas RINCHEN TEE (https://shop.diolosa.com/produkt/rinchen-tea/) einnehmen, um das YANG zu schützen. Es empfehlt sich bei Qi Mangel (Müdigkeit) und niedrigem Blutdruck zusätzlich SEA OF QI (https://shop.diolosa.com/produkt/sea-of-qi/) einzunehmen.

Keine Injektion in wichtige Akupunkturpunkte

Weiters weist Diolosa darauf hin, dass der Impfstoff auf keinen Fall am Punkt Dickdarm-15肩髃 jiān yú gespritzt werden sollte. Dickdarm-15 肩髃 jiān yú ist der Kreuzungspunkt des YANG QIAO MAI und auch Fernpunkt des Hirnes. Der Akupunkturpunkt Dickdarm-14臂臑 bì nào sollte ebenso vermieden werden, da hierbei die Gefahr von neurologischen Nebenwirkungen sehr gross ist. Diese beiden Punkte sind „one way to heaven“ (Hirn). Auch in den Akupunkturpunkt Gallenblase-30 環跳 huán tiào sollte kein Medikament injiziert werden, da auch hier die Gefahr von neurologischen Spätfolgen sehr gross ist.

    

Abbildungen: App Handbuch Aktupunktur Peter Deadman und Mazin Al-Khafaji

Ideale Zungenbeschaffenheit vor Impfung

Die Zungendiagnose dient in der TCM zur Beurteilung des inneren (Un)Gleichgewichts. Eine gesunde Zunge ist blassrot, gut beweglich, hat einen dünnen/weißen nicht abschabbaren Belag. Sie sollte nicht zu breit oder schmal sein und weder Längs- noch Querrisse aufweisen. Natürlich entspricht dieses Idealbild kaum einer Zunge in der Realität. Nichts desto trotz, sollten Sie bereits einige Zeit vor einer Impfung (oder auch vor einem operativem) Eingriff, Ihre Zunge nach akuten Veränderungen beobachten und eine Verschiebung in Erwägung ziehen.

Sollten folgende Veränderungen akut statt finden (oder chronisch vorhanden sein), so ist die Verschiebung der Impfung (und eine ausgleichende TCM-Behandlung vorab) ratsam:

  • Die Zunge erscheint auffällig rot bzw. weist kleine rote Punkte auf: innere Hitze ist bereits vorhanden – dh in diesem Fall kann durch die Impfung – die einen heißen pathogenen Faktor einbringt – diese noch weiter verstärkt werden bzw. zu einer „latenten Hitze“ und entsprechenden Beschwerden s. o. führen
  • Die Zunge hat einen deutlich dicken, schmierigen Belag: zuviel Feuchtigkeit/Schleim. Wobei ein weißer Belag auf „Kälte“ (zB eine akute eine Erkältung) hinweist und ein gelblicher auf „Feuchte Hitze“ (häufig aufgrund chronischer, falscher Ernährung). Feuchtigkeit verschlechtert alle Symptome – und führt in Kombination mit (durch die Impfung zugeführter) Hitze zu einer weiteren ungesunden Dynamik.
Folgende Veränderungen zeigen eher die Grundkonstitution (bzw. chronische Ungleichgewichte) an – die Behandlung dieser ist aus TCM-Sicht natürlich immer ratsam, hat aber für eine Impfung keine akute Bedeutung.
  • Form der Zunge (schmal/breit) – Fülle/Mangel
  • Risse (längs- oder quer) – Yin-Mangel/Trockenheit/Säfte-Mangel
  • Auffallend blasse Zunge – Kälte/Blutmangel
  • Rote Ränder bei sonst normaler Farbe – LeberQi-Stagnation/Stress
  • fehlende Beläge – Landkartenzunge – Yin-Mangel/Erschöpfung
  • Rote Zungenspitze – Herz-Hitze/Aufregung/Manie
  • Zitternde Zunge – innerer Wind/Unruhe/Spasmen
Exemplarische Studien zur antiviralen Wirksamkeit von Kräutern

Anti-virale und entzündungshemmende Wirkung von Lonicerae Flos: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32893592/https://www.koreascience.or.kr/article/JAKO200935736657135.pdf)

Antivirale Effekte von Isatidis Folium: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23895163/#:~:text=Folium%20isatidis%20is%20a%20native%20Chinese%20herbaceous%20plant,explored%20the%20antiviral%20activity%20of%20each%20tested%20extract.

Oder der Cistrose/Polyphenole: https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Pflanzen-Extrakt-bremst-die-Vermehrung-von-Grippeviren-328842.html

Quelle: Giovanni Maciocia, Grundlagen der chinesischen Medizin, 2. Auflage 2008, Urban & Fischer Verlag München sowie Publikationen von Claude Diolosa

Das 4-Schichten-Modell

Die Identifikation von Krankheitsmustern gemäß den Vier Schichten wurde von Ye Tianshi in seinem Buch „Abhandlung über Wärme-Erkrankungen“ (Wen Bing Lung, 1746) entwickelt. Davor beherrschte die von Zhang Zhongjing in einer „Abhandlung über kälteverursachende Schäden (Shangan lun, 200 n. Chr.) gemäß den Sechs Stadien 14 Jahrhunderte lang das Denken bezüglich Pathologie und Therapie von Krankheiten äußeren Ursprungs.

Bis zur Entwicklung der Schule der Wärme-Erkrankungen dachte man, dass äußere pathogene Faktoren durch die Haut in den Körper eindringen würden, was die Bedeutung des Schwitzens als Therapiemethode im Anfangsstadium erklärt. Die Schule der Wärme-Erkrankungen glaubte hingegen, dass pathogene Faktoren durch Nase und Mund eintreten. Dies ist eine sehr scharfsinnige Sichtweise, die derjenigen in der westlichen Medizin entspricht, da ja Bakterien und Viren, die eine Wärme-Erkrankung verursachen, durch die Schleimhäute von Nase und Mund in den Körper gelangen.

Noch wichtiger war die Entdeckung des infektiösen Charakters dieser Krankheiten. Dieser Gedanke, der vor der Einführung der westlichen Medizin in China formuliert wurde, war revolutionär, weil vorher die Auffassung herrschte, dass die Umstände, die bestimmen ob ein Mensch dem Eindringen von äußeren pathogenen Faktoren unterliegt, im relativen Ungleichgeweicht zwischen dem ä8ßeren pathogenen Faktor und dem körpereigenen Qi zu suchen sind. Obwohl so ein Ungleichgewicht bei der Entwicklung von Wärme-Erkrankungen immer noch eine Rolle spielt, erkannte die Schule der Wärme-Erkrankungen, das ss einige der pathogenen Faktoren, die Wärme-Erkrankungen verursachen, sehr stark sein können „virulent“ um einen Ausdruck aus der westlichen Medizin zu verwenden. Viele Menschen unterliegen ihnen, auch wenn ihr körpereigenes Qi relativ stark sein kann. Darüber hinaus erkannten die Ärzte der Schule der Wärme-Erkrankungen den zuweilen epidemischen Charakter einiger dieser Krankheiten und sahen deutlich, dass die Bevölkerung ganzer Dörfer oder sogar Landstriche durch eine epidemische Infektionskrankheit dezimiert werden kann.

Alle Wärme-Erkrankungen werden per definitionem durch das Eindringen von Wind-Hitze verursacht, aber nicht jeder Wind-Hitze-Befall ist auch eine Wärme-Erkrankung.

Bsp. Für Wärme-Erkrankungen: Influenza, Masern (Rubeola), Röteln (Rubella), Windpocken (Varizellen), Mononukleose (Pfeiffer-Drüsenfieber), Mumps (Parotitis), SARS/COV2, Meningitis, Enzephalitis, Keuchhusten (Pertussis) und Scharlach (Scarlatina).

Vergleich der Vier Schichten nach Eindringtiefe

SCHICHT TIEFE SCHWEREGRAD SYMPTOME
Abwehr-Qi (Wéi) Äußerliche Abwehrschicht Leichtgradiges Anfangsstadium Betrifft Kopf, Nase, Hals, Rachen, Atemwege, Husten, leichtes Fieber
Qi Schicht der Qi wandelnden Substanzen Leicht- bis mittelgradig Hitzezeichen, hohes Fieber, viel Schwitzen, Durst, starke und brennende Schmerzen
Nähr-Qi (Ying) Innere Schicht der nährenden Substanzen Mittel- bis schwergradig Yin-Leere-Hitze-Zeichen, hohes Fieber am Aend und in der Nacht, trockener Mund und Stuhl, Insomnie
Xuè (Blut) Innere Schicht Schwergradig bis lebensbedrohlich Wie Ying Ebene, zusätzlich mit Blutungen, Exkrete, Delirium, Koma

 

Vergleich der Vier Schichten nach Symptomen

SYMPTOME ABWEHR-QI QI NÄHR-QI/Blut
Fieber Leichtes Fieber, Kälteabneigung Hohes Fieber, Hitzegefühl Nächtliches Fieber
Durst Leicht Stark, Verlangen nach kalten Getränken Trockener Mund, Bedürfnis in kleinen Schlucken zu trinken
Psychischer Zustand Unverändert Unruhe, ggf. Delirium, im Allgemeinen klarer Geist Delirium, Ohnmacht, verwirrter Geist
Schwitzen Leicht Reichlich Nachtschweiß
Zunge Rote Zungenränder/vorderer Bereich, dünner, weißer Belag Roter Zungenkörper, dicker, gelber Belag Roter Zungenkörper, kein Belag
Puls Oberflächlich, schnell Groß, schnell, tief, voll, schlüpfrig Dünn, schnell
Zusammenfassung Äußeres Muster Inneres Muster, starkes Aufrechtes Qi Inneres Muster, schwaches Aufrechtes Qi
Kälteabneigung, Fieber Keine Kälteabneigung, Fieber, Hitzegefühl Nähr: psychische Veränderungen, nächtliches Fieber

Blut: nächtliches Fieber, Blutungen, Maculae, innerer Wind

 

Beziehung zwischen den Vier Schichten, Sechs Stadien und Drei Erwärmern

Verlauf der Krankheit innerhalb der 6 Stadiendurch äußere Kälte im Shang Han Lun

6 Stadien Meridiane
Yang, akut, Fülle, außen
Tai Yang
Großes Yang Stadium
Blase, Dünndarm
Shao Yang
Kleines Yang-Stadium
Gallenblase, Sanjiao
Yang Ming
Helles Yang Stadium
Magen, Dickdarm
Yin, chronisch, Schwäche, innen
Tai Yin
Großes-Yin-Stadium
Milz, Lunge
Shao Yin
Kleines Yin-Stadium
Herz, Nieren
Jue Yin
Umkehr-Stadium
Leber, Pericard

 

Taiyang-Stadium -> AbwehrQi-Schicht

Yangming -> Hitze im Yangming (3E) und Trockenheit-Hitze im Magen der Qi-Schicht (4 Schichten)

Shaoyang-> Gallenblasen-Hitze in der Qi-Schicht

Drei Erwärmer:

UE -> Nähr-/Blut-Schicht

ME -> Qi Schicht

OE -> Abwehr-, Qi- und Nähr-Schicht

Quelle: Giovanni Maciocia, Grundlagen der chinesischen Medizin, 2. Auflage 2008, Urban & Fischer Verlag München

 

COVID-19 Maßnahmen

Kann, entsprechend der aktuellen COVID-19 Verordnung (Stand 30.4.), auf Grund der Eigenart der beruflichen Tätigkeit der Mindestabstand von einem Meter zwischen Personen nicht eingehalten werden, ist durch sonstige geeignete Schutzmaßnahmen das Infektionsrisiko zu minimieren.

Von der WKO gibt es dazu folgende „Empfehlung für vorübergehende ergänzende Maßnahmen zu den geltenden hohen Hygienestandards gemäß den Ausübungsregeln“

Zusammengefasst mit meinen individuellen Maßnahmen bedeutet dies folgenden Ablauf in meiner Praxis:

  • Es wird ein Desinfektionsspender bereits VOR der Praxis bereit gestellt – bitte also bereits VOR Eintreten in die Praxis die Hände desinfizieren
  • Sowohl ich als auch meine Kunden tragen eine mechanische Schutzvorrichtung (MNS-Maske oder Visier), die den Mund- und Nasenbereich gut abdeckt (Ausnahme: Kinder unter 6 Jahren). Bitte VOR betreten der Praxis eine MNS-Maske anlegen – sollte keine zur Verfügung sein, bitte um kurze Info mind. 1h vor dem Termin (SMS/WhatsApp/Anruf) – ich lege eine Maske VOR der Praxis bereit. Ebenso auch gerne Latex-Handschuhe – falls erwünscht.
  • Bitte Jacken/Mäntel aufhängen und im Wartezimmer (Küche) Platz nehmen. Selbstverständlich können die Sanitärräume (WC/Bad) jederzeit benutzt werden. Diese werden nach jeder Benützung von mir mit einer Flächendesinfektion gereinigt.
  • Die Termine werden von mir so vergeben, dass sich das Eintreffen und Verlassen im Kundenbereich möglichst nicht überschneidet. Falls es doch zu einer Überschneidung kommt, ersuche ich um Einhaltung des 1m Mindestabstands.
  • Im Behandlungsraum wird ebenfalls ein Desinfektionsspender zur Verfügung gestellt. Bitte VOR und NACH der Behandlung Hände desinfizieren.

Sonstiges:

  • Bei Vorhandensein von Symptomen darf die Praxis bitte nicht betreten werden.
  • Bitte den Termin bei Erkältungs- oder Krankheitssymptomen absagen – selbstverständlich entstehen dadurch keine Kosten.
  • Wo möglich werden Einwegprodukte verwendet – sämtliche Tücher/Wäsche wird nach einmaliger Nutzung mit 90 Grad gewaschen. Sie können gerne ihre Liegetücher selbst mitnehmen – grundsätzlich stelle ich diese aber gerne wie bisher auch bereits zur einmaligen Verwendung zur Verfügung.
  • Alle Räumlichkeiten werden nach jedem Kunden (minimal jedoch 1 x pro Stunde) ausreichend gelüftet (> 1 Minute).
  • Sämtliche Kontaktflächen (Liege, Türschnallen, Tisch, Sanitärräume etc.) werden nach jedem Kunden mit einer Flächendesinfektion gereinigt.
  • Wann immer dies möglich ist (beispielsweise während eines Beratungsgespräches) wird der nötige Mindestabstand von 1 Metern eingehalten.

 

ICH BEDANKE MICH FÜR IHR VERSTÄNDNIS UND IHRE KOOPERATION! GEMEINSAM SCHAFFEN WIR DAS 😉

Fehlender TCM-Teil in offizieller chinesischer „Leitlinie zum Umgang mit der COVID-19- Epidemie“

Ich erhielt gestern (31. 3. 20) von einem Freund (Radiologe in Ö, Leitungsfunktion Krankenhaus) die dt. Übersetzung der chinesischen „Leitlinie zum Umgang mit der COVID-19- Epidemie“ – mit dem Hinweis, dass keine TCM-Behandlungsempfehlung integriert wäre. Da mich dies stutzig machte, habe ich mit einem befreundeten TCM-Arzt (aus Deutschland, ordiniert in Wien und Italien) Kontakt aufgenommen. Dieser übermittelte mir die englische Version der Leitlinien – und siehe da mit ausführlichem TCM-Teil (Punkt 4, Seite 11-16).

Daraufhin intervenierte der TCM Arzt bei TCM Entscheidungsträgern (Verbandspräsidenten in D, Ö, CH) – worauf innerhalb eines Tages (also heute 1. 4. 20), auf der Website der Chin. Botschaft in Ö, eine neue adaptierte deutsche Version mit TCM-Teil (Punkt 10.4., Seite 14-21) online gestellt wurde.

Da die TCM in Österreich leider immer noch recht kritisch beurteilt wird, scheint dies zumindest ein merkwürdiges Versehen (?) zu sein. Da es jedoch rasch korrigiert wurde, freuen wir uns natürlich darüber und hoffen, dass die Leitlinien inkl. TCM auch Eingang bei der Behandlung von COVID-19 Patienten finden und diese von einem komplementären Angebot profitieren.

Erwähnenswert scheint mir in diesem Zusammenhang, dass die WHO mit einer weiteren Ergänzung der internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11), die Terminologien und Syndromlehren der traditionellen und komplementären Medizin (T&CM) also auch der Chinesischen Medizin, gleichberechtigt zu den Klassifkationen der westlich-universitären Medizin aufzunehmen gedenkt. Es bleibt also zu hoffen, dass sich die Skepsis gegenüber der TCM langsam aber doch auch in Ö reduzieren wird:
https://www.vkhd.de/news-arten/news/news-2018/item/526-traditionelle-medizin-von-who-in-icd-11-aufgenommen
http://wiki.aki-stuttgart.de/mediawiki/index.php/DIMDI

Link zur dt. Leitlinie OHNE TCM auf der Website der Chin. Botschaft in Ö: http://www.chinaembassy.at/det/xwdt/P020200318683944373099.pdf

Link zur dt. Leitlinie MIT TCM (Punkt 10.4., Seite 14-21) auf der Website der Chin. Botschaft in Ö: http://www.chinaembassy.at/det/xwdt/P020200326689797305097.pdf

 

 

 

 

Wie entsteht Krankheit aus Sicht der TCM?

Nach TCM-Verständnis entstehen Erkrankungen aus einem Ungleichgewicht des dynamischen Zusammenspiels zwischen Yin und Yang.
Dieses Ungleichgewicht kann auf folgende Ursachen zurück geführt werden.

Äußere Pathogene Faktoren

entsprechen den klimatischen Faktoren

  • Kälte
  • Trockenheit
  • Hitze
  • Feuchtigkeit
  • Sommerhitze
  • Wind

Wetterfühligkeit ist ein Beispiel dafür. Auch die familiären Verhältnisse, die Wohnsituation sowie berufliche Tätigkeit werden als mögliche Krankheitsfaktoren berücksichtigt.

Innere Pathogene Faktoren

Ein Zuviel (oder Zuwenig) der Emotionen

  • Zorn (Nu)
  • Freude (Xi oder Le)
  • Grübeln (Si)
  • Kummer/Sorge (You)
  • Trauer (Bei)
  • Angst und Schreck (Jing)

Können innere Organe und den Körper insgesamt schwächen, da sie in einer besonderen Wechselwirkung mit diesen stehen. Umgekehrt können erkrankte innere Organe emotionale Entgleisungen hervorrufen.

Angeborene Konstitution

Familienkrankheiten und -tendenzen müssen beachtet werden. Die TCM bezieht familiäre Erkrankungsneigungen und die von Geburt an bestehende Konstitution in ihre Diagnose ein.

Ernährung

Die schlechte Qualität und der niedrige Nährwert der heutigen Lebensmittel ist eine wichtige Ursache von Erkrankungen. Viele Nahrungsmittel enthalten Spuren von chemischen Substanzen wie Geschmacks-, Farb- und Konservierungsstoffe sowie Pestizide. Auch unregelmäßige und zu kurze Essenszeiten unter Anspannung und Zeitdruck sind heute die Gründe einer schleichenden Zunahme von Erkrankungen.

Traumen

Damit sind nicht nur körperliche Unfälle, sondern auch tiefliegende emotionale Verletzungen gemeint, die in der Diagnostik beachtet werden.

Drogen

Genussmittel wie Tee oder Kaffee, Tabak, Alkohol, Zucker sowie Drogen und chemische Medikamente stellen häufige Erkrankungsursachen dar.

Grundlagen der TCM

Im Westen sind Akupunktur und chinesische Kräutermedizin die bisher bekanntesten Anwendungsgebiete der TCM. Tatsächlich besteht diese jedoch aus fünf Säulen – dh zusätzlich zu den beiden erwähnten gibt es die Tuina (manuelle Therapie, in Ö dem Massage-Gewerbe zugeordnet), die chinesische Diätetik (Ernährungslehre) sowie QiGong (Bewegungs-, Konzentrations- und Meditationsübungen).

Wir neigen im Westen zu relativ starren vermeintlich „eindeutigen“ Ansichten/Aussagen (zB organbezogenen Krankheitsdiagnosen) – die chinesische Medizin verfolgt hier einen wesentlich „dynamischeren und komplexeren“ Ansatz, wobei sich „Krankheit“ an sich immer grundsätzlich auf den ganzen Menschen bezieht – in körperlicher, geistiger und seelischer Hinsicht (und nicht nur auf ein oder mehrere Organe bzw. Körperteile).

Nach Auffassung der TCM basiert die Gesundheit des Menschen auf dem Ausgleich der Yin- und Yang-Aspekte. Diese beiden Kräfte bilden ein dynamisches, sich stets im Wechsel befindliches, Gegensatzpaar, das allem Leben zugrunde liegt, wie Tag und Nacht, Aktivität und Ruhe, Ein- und Ausatmen, Geben und Nehmen auf allen Gebieten. Aus dieser zentralen Idee des sich immer wieder neu formenden Gleichgewichts entwickelte sich die Chinesische Medizin und ihre Auffassung darüber, wie Krankheit entsteht und Gesundheit erhalten wird.

TCM – Quantenphysik der Medizin?